15. 7., 91. Tag

16. Juli 2014

Wir frühstücken im Freien und haben plötzlich einen Beobachter zu Gast. Ein Reh kam durch die offene Einfahrt ins Gelände und steht ca. 20 m hinter dem Bus, grast gemütlich und schaut uns an. Nach einiger Zeit sind wir wohl nicht mehr interessant, es geht weiter in den Wald und hat keine Eile. Für uns ist das ein guter Tagesbeginn, jetzt kann die Paddeltour beginnen.

Wie vereinbart werden wir um halb 10 abgeholt und nach Woziwoda gebracht wo wir am Campingplatz abgeladen werden. Dann sind je Boot 2 Zl. Gebühr fällig, wir wissen aber nicht genau ob fürs Boot einsetzen oder als Eintritt für den Nationalpark. Vor uns fahren 3 Zweier los die wir bald überholen. Dann haben wir die Brda für uns. Sie hat eine sehr gute Strömung obwohl sie Niedrigwasser führt. Es würde ½ m fehlen sagt man uns, es hätte seit 6 Wochen nicht mehr geregnet. Die Brda schlingt sich in teilweise sehr engen Schleifen durch das Tal, die Ufer sind hoch und bewaldet. Die Schlingen treffen sich manchmal fast, so dass man in den weiteren Flussverlauf schauen könnte, wären die Ufer nicht zu hoch. Es macht richtig Spaß, die Kurven auszufahren. Von Zeit zu Zeit sind Biwakstationen angekündigt, die alle recht gut aussehen. An einer machen wir Mittagspause und lassen uns Fleisch und Würste grillen. Dann geht es gut gestärkt weiter. Die Bögen des Flusses werden weiter aber als Zugabe liegen jetzt viele Bäume im Wasser. Die Bootsverleiher haben immer eine Gasse freigesägt aber mit meinem langen Eski ist es manchmal schon grenzwertig, zwischen den liegenden Bäumen in der starken Strömung zu slalomieren. Durch den niedrigen Wasserstand bedingt sind manche Bäume, die man normalerweise locker überfahren kann nur noch mit hohem Tempo und kräftigem Schieben überfahrbar. Wie wir hörten wird an diesen Stellen auch fleißig gekentert. Nach 31 km sind wir an unserer Brücke und beenden die schöne und etwas anstrengende Tour. Ich hole den Bus und wir verladen die Boote. Auf dem Platz hat Helga noch einen Waschtag eingeplant, der Wind und die Sonne dürften beim trocknen der Wäsche helfen. Da ich schon seit Tagen nicht mehr ins Internet komme und meine polnischen Karten hier auch keinen Empfang haben versuche ich die letzten anstehenden Probleme der Gepäckfahrt per Handy mit der deutschen karte zu lösen. So habe ich gerade erfahren, dass Dieter heute mit dem Fahrrad verunglückt ist und natürlich nicht an die Elbe kommen kann. Wir wünschen ihm von hier aus Gute Besserung.

Wetter: Warm und sonnig, ab und zu bewölkt.