Flussfahrt auf dem Mekong

09. Februar 2009

Wir stehen früh auf und warten auf unser Frühstück. Dann werden wir Zeuge wie die Mönche der umliegenden Klöster in Reih und Glied durch die Straßen ziehen und sich bei der Bevölkerung ihre Tagesration an Essen abholen.

Mönche bei der Morgengabe

Mönche bei der Morgengabe

Wir wurden fast wie vereinbart abgeholt. Natuerlich wieder mal zu frueh, waehrend des Fruehstuecks. Im Tuk Tuk sassen schon 2 Leute, wir nahmen an, dass es die beiden anderen Passagiere seien. Doch dann fuhr das Tuk Tuk zum Busbahnhof. Der Fahrer hatte nicht richtig auf seinen Zettel geschaut. Die beiden anderen stiegen aus und wir fuhren wieder die ganzen km zurueck. Zu Fuss waeren es gerade mal 200 m gewesen.

da gehts runter zum Schiff

da gehts runter zum Schiff

Auf dem 39 m langen Schiff stellten wir fest, dass wir die einzigen Passagiere waren, also hatten wir eine grosse Auswahl an Sitzmoeglichkeiten. Um 8 Uhr legten wir ab und dann ging die 300 km lange Flussfahrt los.

wir hatten Platz ohne Ende

wir hatten Platz ohne Ende

Nebel hing ueber dem Fluss, die Sicht war nicht besonders gut. Nach und nach verschwanden die letzten Haeuser und die Felsen traten staerker ans Ufer . Der Mekong ist hier streckenweise ueber 100 m breit, manchmal verengt er sich aber bis unter 20 m. Dann wird natuerlich die Stroemung gewaltig und das Schiff, das sonst mit ca. 17 kmh faehrt kommt nur noch mit 4 kmh voran. Interessant sind die Stromschnellen, die gequert bzw. ueberwunden werden muessen. Dort bilden sich tiefe Wirbel, Verschneidungen und Pilze, hier koennte man direkt raften.

es wird bewegter

es wird bewegter

in der Stromschnelle

in der Stromschnelle

Die Felsen beiderseits sind kantig und markant, dazwischen sind immer wieder Sandbuchten zu finden. Es herrscht reges Treiben am Fluss, Fischer, Goldwaescher, Marktstaende, alles ist hier zu finden.

Goldwäscherinnen

Goldwäscherinnen

Gegen 11 Uhr ist der Himmel blau, jetzt brennt die Sonne unbarmherzig vom Himmel. Zum Glueck haben wir immer etwas Wind auf dem Schiff, so dass die Temperatur ertraeglich ist.

Tochter des Steuermanns

Tochter des Steuermanns

Von Zeit zu Zeit rasen Speedboote vorbei in denen bis zu  6 Leute mit Sturzhelm und Gehoerschutz und ihrem Gepaeck kauern. Sie fahren die Strecke fuer die wir 2 Tage brauchen in ca. 6 Stunden, allerdings mit einem Hoellenlaerm. Die Stromschnellen bilden teilweise Wellen bis zu 1/2 m Hoehe, hier wird es dann schon recht rau fuer diese Boote.

Speedboat

Speedboat

Mittagessen ist wie gehabt, Reis mit Huhn, die Fahrt geht unaufhaltsam weiter. Die Felsen am Ufer bieten unzaehlige Fotomotive, man koennte dauernd knipsen. Spaet am Abend kommen wir am Zwischenziel an.

Abendstimmung auf dem Mekong

Abendstimmung auf dem Mekong

Natuerlich legt das Schiff nicht am Anleger sondern an einem hohen Sandberg an, die Traeger am Ufer wollen schliesslich auch etwas verdienen. Allerdings haben sie unverschaemte Preisforderungen, 3 mal mehr als ausgemacht. Nach laengerem Handeln werden wir uns einig, morgen tragen wir unsere Sachen aber selbst. Das im Preis enthaltene Guesthouse ist der bisher absolute Tiefpunkt des Komforts. Einfacher geht es vermutlich nicht mehr. In der Dunkelheit kommen immer mehr Touristen an, die Fluss abwaerts fahren. Von einem aelteren Ehepaar erfahren wir dass die Umstaende auf dem Schiff noch schlimmer sind als sie immer beschrieben werden. Das ganze Schiff ist vollgestopft mit Passagieren, ueberall, auch auf dem Boden und dem Dach wird gesessen, dann werden noch Einheimische zugeladen. Am liebsten wuerden sie mit dem Bus weiterfahren, aber da soll es aehnlich eng aussehen. Wir wussten schon, warum wir gegen den Touristenstrom fahren und werden entsprechend beneidet. Um 22 geht das Licht aus, denn die Generatoren werden abgeschaltet. Es wird ruhiger, doch die Luft wird dadurch auch nicht besser. Morgen muessen wir schon um 7 Uhr auf dem Wasser sein um noch rechtzeitig vor der Grenzschliessung anzukommen.