Vom Nil an den Rhein in einem Tag, welcome back

02. Februar 2007

Da unser Flug erst am Nachmittag geht haben wir noch den ganzen Vormittag Zeit, von Luxor Abschied zu nehmen. Im Basar, wo man uns natürlich schon recht gut kennt, besuchen wir noch einige Shops, da wir etwas ganz bestimmtes suchen. Das ist übrigens auch ein recht gute Methode, die „Verkäufer“ hinzuhalten. Ich suche ganz genau das und nichts anderes! Und dann hart bleiben. Wir haben jedenfalls gefunden was wir wollten, haben hart gehandelt und vermutlich doch zuviel bezahlt, dabei aber eine Unmenge Spaß daran gehabt. Das ist eigentlich das Wichtigste daran. Wir genossen es, dabei zuzuschauen, wie die heute neu Angekommenen von Händlern, Führern, Feluccafahrern, Kutschenfahrern und Taxifahreren umworben wurden und zunehmend verzweifelten. Diese Schule muss aber jeder durchmachen, da geht kein Weg daran vorbei. Später saßen wir auf unserer Dachterrasse und tranken eine letzte Cola, bis wir dann -wieder einmal- mit einem Uralt-504er zum Flughafen fuhren. Und da es unser Abschied von Luxor und Ägypten war bekamen wir nochmal gezeigt, dass auch auf einer ganz normalen Straße zwischen 2 sich begegnenden Lkws Platz für einen Peugeot ist.

Im Flughafen war die Hölle los. Mehrere Busse hatten ihre Passagiere ausgeladen und wir standen hinten dran. Da wir aber jede Menge Zeit hatten, war die Warterei recht gemütlich. Wir lernten nochmal einige Leute kennen, dabei auch Mannheimer, und, was das interessante dabei war: Alle waren in Ägypten im Urlaub gewesen. Standartprogramm: Kreuzfahrt-dann Hurgadha. Nur, das was wir hier hörten, hatte eigentlich mit „unserem “ Ägypten fast nichs zu tun. Die Leute gingen erst vom Schiff, wenn der Bus mit offenen Türen da stand, in den Hotelanlagen war man unter sich und bei den Ausflügen war man vor den Ägyptern abgeschirmt. Nur wer sich traute ging auch mal raus oder sogar in den Bazar um dann über ganz schlimme Erlebnisse berichten zu können. Es fiel mir zwar schwer, aber ich habe keinem von unserer Tour erzählt.

Ich kaufte im Duty Free-Shop noch eine Flasche Carlos I, kam auch ohne Beanstandung durch die Kontrolle und war mit mir und der Welt zufrieden. Wir flogen pünktlich ab, hatten starken Gegenwind und einige Turbulenzen und kamen pünktlich in München an. Dann ging es durch die Kontrolle nach draußen. Die Weiterflieger mußten danach wieder einchecken und durch die Gepäckkontrolle, die natürlich sehr genau ausfiel. Der Beamte fand sogar einen meiner Kamerareserveakkus in einer verborgenen Hosentasche, den ich schon seit 2 Wochen suchte. Aber meinen Carlos I durfte ich nicht mitnehmen. Die neue Bestimmung sagt zwar, dass Getränke, die im Duty Free-Shop gekauft wurden, in einer versiegelten Verpackung mitgenommen werden dürfen, das gilt aber nur, wenn sie innerhalb der EU gekauft wurden. Die nette Frau bei der Kontrolle gab mir dann den Tip, meinen Rucksack auszuräumen und die Flasche hinein zu tun und das Ganze dann nachträglich als Gepäck aufzugeben. Das ging dann auch ganz einfach und wurde offensichtlich schon öfter so gehandhabt.

Anschließend begrüßten wir Deutschland mit Weißwurst und Weißbier. Unser Flug nach Köln ging kurz nach 22 Uhr fast planmäßig los und dauerte nur 45 Minuten. Dann kreisten wir eine halbe Stunde über Köln, weil wir in der Warteschlange erst an 12. Stelle lagen. Endlich hatten wir um 23:30 Uhr festen Boden unter den Füßen. Wir gingen schnell zu unserem Wohnmobil auf dem Parkplatz, verstauten die Koffer und kuschelten uns in unsere ach so bequemen Betten.

Das Frühstück gab es dann im Flughafen beim Bäcker Kamps und anschließend fuhren wir immer am Rheinufer entlang in Richtung Heimat. Am Tag zuvor suchten wir noch schattige Plätze, nun fuhren wir in der nebligen Suppe herum. Von unterwegs riefen wir Gerd an und beschlossen, unserer Reise einen würdigen Schlusspunkt zu geben. Wir verabredeten uns zum gemeinsamen Mittagessen im Check-In, dem Restaurant von Alfons Schuhbeck in Egelsbach am Flugplatz. Bei einem 3 Gänge-Menue blickten wir nochmals auf 3 interessante und erlebnisreiche Wochen zurück und ließen uns ein bisschen über die Zeit in Mannheim informieren.

Damit endet der Reisebericht von Helga und Gerhard Maier, die es wieder einmal in den Orient zog und die es wieder einmal nicht fertigbrachten, ein Land wie normale Pauschalurlauber zu erleben.

Ich hoffe das Mitlesen machte Spass und regt den (die) einen oder anderen zum Nachmachen an.

Hier noch ein paar Daten über die zurückgelegten Strecken:

in der Luft: Köln-München-Luxor und zurück

2 x ca. 3650 km = 7.300 km

auf der Straße:

Aswan – Abu-Simbel – Aswan 2 x 275 km = 550 km

Cairo-Dahab = 677 km

Dahab – Sharm el Sheikh = 116 km

Hurgadha – Luxor = 280 km

Straße in der Wüste = 160 km

Straße gesamt (Bus, Kleinbus, Landcruiser) = 1.723 km

auf dem Wasser: Nil 220 km, Rotes Meer überquert 90 km = 310 km

Auf der Schiene: Luxor – Aswan 220 km, Luxor – Cairo 816 km = 1.036 km

Offroad mit Landcruiser in der Wüste: 75 km

Gesamtstrecke ohne die normalen Taxifahrten ca. 3.150 km

Gerhard Maier